Hintergrundüberlegungen zur Spielform „Elfmeterschießen“

 

Die grundlegendste Spielsituation im Ringtennis (eine sogenannte Spielgrundsituation im Sinne von DIETRICH u.a.) ist es, einen Punkt zu erzielen (Offensive) bzw. genau das zu verhindern (Defensive). Die Spielform "Elfmeterschießen" (in Anlehnung an die entsprechende Spielgrundsituation im Fußball und weil es im Ringtennis als ein "Elfmeter" gilt, wenn man vorne am Netz beste Wurfmöglichkeiten hat) isoliert diese Grundsituation. Dabei hat der "Schütze" (der Werfer) viel mehr Zeit als im Spiel, auf Lücken im gegnerischen Spielfeld zu zielen. Ebenso hat er die Freiheit, sich seine Wurfposition auszusuchen, die natürlich vorne am Netz vorteilhaft ist, was interessanterweise gar nicht so leicht erkannt wird. Ein Ziel dieser Spielform ist es also, Zuordnungen zwischen sowohl eigenen Wurfpositionen wie auch unterschiedlichen Zielbereichen im gegnerischen Spielfeld und den Erfolgsaussichten des Wurfes herzustellen. Weiterhin soll das zielgerichtete Werfen auf die Zielbereiche mit den größten Erfolgsaussichten (die Spielfeldecken, das hintere Spielfelddrittel) geschult werden. In der Defensive werden die Antizipation der Ringflugbahn, das Erkennen der günstigsten Ausgangsposition, einer geeigneten Ausgangsstellung sowie das Fangen im Ausfallschritt geschult. Erfahrungsgemäß brauchen die Schüler viel Zeit, um die Ziele dieser auf den ersten Blick sehr einfachen Spielform zu erreichen, so dass man sie ruhig häufiger durchführen kann - sie ist normalerweise sowieso sehr beliebt bei den Schülern.